Schon zum dritten Mal und damit eigentlich schon zur Tradition geworden, fand am Sonntag wieder ein inklusiver Gottesdienst im großen Saal am Auenhof statt. Pfarrerin Katrin Borrmann und Pfarrer Dr. Holger Müller konnten viele Besucher aus der Gemeinde und auch vom Auenhof begrüssen. Der Posaunenchor unter der Leitung von Christoph Uhlig umrahmte musikalisch. Alex, Florentine, Hannah, Martina, Ruth und Stella sprachen die Fürbitten und gestalteten mit, jeder und jede hat auf seine Art und nach seinen Möglichkeiten die schöne Feier bereichert. Ob jemand im Saal als "behindert" oder "nicht behindert" angesehen wurde, darauf hat wohl niemand geachtet, weil es bei diesem Anlass auch keine Rolle spielte. Gelebte Inklusion in Bauschlott, wir freuen uns aufs nächste Mal und bedanken uns sehr herzlich bei allen Mitwirkenden!

Das KoKi Pforzheim war wieder einmal auf dem Auenhof zu Gast, wie immer war die Hütte voll. Unser inklusives Thekenteam hat dafür gesorgt, dass alle Besucherinnen und Besucher für die Vorstellung gestärkt wurden. Das Publikum war bunt gemischt, alle hatten zusammen Spass an der Geschichte über die unerwarteten Abstammungen und Stammbäume der Protagonisten des Films. Von Distanz zwischen den sogenannten "normalen" und sogenannten "behinderten" Besuchern war nichts zu spüren, schon weil die abendlichen Temperaturen im Heustall, der zum Kinosaal umfunktioniert wurde, zum Zusammenrücken motivierte. Ganz normale Inklusion halt, nicht der Rede wert. Wir freuen uns auf nächstes Jahr!

Am letzten Samstag fand eine Pflanzaktion auf dem Auenhof statt, das Wetter hat mitgemacht und unser inklusives Team sowieso. Von dieser Sorte Aktivisten kann nicht nur der Auenhof noch viel mehr gebrauchen. Die Rotarier Mühlacker haben es möglich gemacht, dass das Angebot der Gärtnerei bald noch mehr Früchte trägt und unser innovatives Market Garden Konzept für die nachhaltige Produktion wertvoller Lebensmittel weiter ausgebaut werden kann. Einrichtungen wie der Auenhof sind in Zeiten der knapper werdenden Mittel, überbordender Bürokratie und manchmal wenig hilfreichen Ideen über die künftige Entwicklung in der Behindertenpolitik auf die Unterstützung aus der Mitte der Gesellschaft und von denjenigen, die die Wirtschaft gestalten und am Laufen halten, angewiesen. Deshalb vielen Dank den Rotariern, dass Ihr uns ideell wie auch einmal mehr mit einer sehr großzügigen Spende zur Seite steht. Das motiviert die Fachkräfte des Auenhofes bei ihrer schwierigen und wertvollen Arbeit, die sie mit großem Engagement verrichten, gibt den betreuten Menschen und deren Angehörigen die notwendige Sicherheit, dass sie einen sinngebenden und guten Platz im Leben gefunden haben und bestärkt uns alle, dass wir mit dieser Unterstützung auf dem richtigen Weg sind.

Auch dieses Mal ging zum Faschingsauftakt wieder ordentlich die Post ab bei unserer Disco

Wir freuen uns alle schon auf Weihnachten und die freie Zeit. Bis dahin leuchtet jeden Tag eine weitere und neue Kerze an unserem Wichernkranz, die von Johann Hinrich Wichern erdachte Urform des Adventskranzes mit je einer Kerze für jeden Tag des Advents. So erfuhren die Kinder einer Einrichtung in Hamburg im 19. Jahrhundert, wie viele Tage noch bis zum Heiligen Abend vergehen müssen, und außerdem lernten sie das Zählen. Im Gemeinschaftssaal findet nun seit dem 1. Advent jeden Morgen kurz vor Arbeitsbeginn eine kleine Zusammenkunft und Adventssingen statt. Ein schöner Brauch und ein kleines Zeichen in diesen unruhigen und polarisierenden Zeiten, gemeinsam und friedlich zusammenzukommen.

Am 1. Oktober wurde im Saal des Auenhofes ein inklusiver und ökumenischer Erntedank-Gottesdienst unter der Leitung von Katrin Borrmann, Pfarrerin der Badischen Landeskirche und Inklusions-Beraterin, gefeiert. Sie ist Mutter einer jungen Frau mit Assistenzbedarf, die seit mehreren Jahren auf dem Auenhof lebt und arbeitet. Dieter Mulzer vom evangelischen Kirchengemeinderat in Bauschlott hatte vorgeschlagen, im Gemeinschaftssaal am Auenhof zu feiern. Martina Grimm seitens der katholischen Kirche war von der Idee sofort angetan und unterstützte tatkräftig. Auch die evangelisch-methodistische Gemeinde unter der Leitung von Lutz Althöfer sagte spontan zu und verlegte ihren ursprünglich auf dem benachbarten Hof der Familie Fuchs geplanten Gottesdienst auf den Auenhof, so dass an diesem Sonntag bei herrlichem Wetter alle Kirchengemeinden und die Bevölkerung unter der aktiven Beteiligung der betreuten Menschen vom Auenhof gemeinsam Erntedank feiern konnten. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Posaunenchor und Herrn Kraus mit Gitarre sowie den Kindern des Kindergottesdienstes. Anschliessend gab es bei Kürbis- und Kartoffelsuppe noch Gelegenheit sich zu stärken und miteinander ins Gespräch zu kommen. Alle Beteiligten waren sich einig, dass eine Feier in dieser Form wiederholt werden soll, vielleicht auch künftig an unterschiedlichen Standorten, auf jeden Fall aber gemeinsam. Die gespendeten und mitgebrachten Früchte der Ernte gehen an den Tafelladen in Bretten und die Kollekte kommt dem Förderverein des Auenhofes zugute, der damit z.B. Freizeitangebote für die betreuten Menschen ermöglicht, die anderweitig nicht finanziert werden. Der Förderverein und die Bewohner des Auenhofs sagen herzlichen Dank an alle, die mitgeholfen haben und dieses vorbildliche Beispiel für Inklusion und Ökumene unbürokratisch ermöglicht haben.

Eine mutige Gruppe vom Auenhof hat kürzlich bei einem Ausflug nach Stuttgart mit Vampiren getanzt. Alle hatten viel Spass beim Musical und nach der Vorstellung wurde vorsichtshalber bei allen kontrolliert, ob die Vampire womöglich bei jemanden zugebissen hatten. Soweit man hört, ging es aber bei allen gut aus, so dass es bei der Rückkehr viele Eindrücke zu erzählen gab. Danke an den Förderverein und dessen Spender für die Unterstützung dieser spannenden Abwechslung zum Alltag!